von Stefan Tacke

Wettkampfmannschaft

Breisgauer schimmen 11km über den Bodensee

Am 26.07., 5 Uhr morgens finden sich 13 noch verschlafen wirkende SchwimmerInnen des SV Neptun Breisgau im Empfangsbereich der Jugendherberge in Friedrichshafen ein. Man sieht ihnen das Schalfdefizit an, aber die Gruppe ist ebenfalls aufgeregt und gespannt: Heute werden sie den Bodensee zwischen Friedrichshafen und Romanshorn (CH) queren und dabei gut 11km schwimmend zurücklegen.

Nach einem kurzen Spaziergang zum Hafen werden die Breisgauer dort von 2 Booten des Freiwasser-Event Organisators Bodensee-Openwater abgeholt und zum Startpunkt der Überquerung am Strandbad Friedrichhafen gebracht. Es ist 5:30 Uhr und der Bodensee zeigt sich mit einem spektakulären rosafarbenen Sonnenaufgang von seiner besten Seite. Der See hat 23 Grad und es sind keine Wellen zu sehen – perfekte Bedingungen.

Am Steg des Strandbades angekommen bereitet sich die Gruppe auf die bevorstehende Überquerung vor und Patrick Boche von Bodensee-Openwater beginnt mit der Sicherheitseinweisung. Es ist geplant alle 30 Minuten eine kurze Schwimmpause einzulegen um zu Trinken. In diesen Pausen haben die Schwimmer Innen auch die Möglichkeit an Bord eines der zwei Begleitboote zu gehen. Eine Rettungsschwimmerin der DLRG ist ebenfalls an Bord.

Um kurz nach 6 Uhr gleitet die Gruppe vom Steg ins Wasser und beginnt in Richtung des anderen Ufers zu schwimmen. Der Zielpunkt auf der anderen Seite ist mit dem Auge noch nicht zu erkennen, daher schwimmen die BreisgauerInnen dem vorderen Begleitboot hinterher.

Bereits nach kurzer Zeit zieht sich die Gruppe auf Grund der unterschiedlichen Schwimmgeschwindigkeiten in die Länge. Patrick Boche mahnt: „Zusammenbleiben!“. Als erfahrener Organisator von Freiwasserwettkämpfen kennt er die Wind- und Strömungsbedingungen des Sees sehr gut und wird die Gruppe auf dem kürzesten Weg auf die andere Seite lotsen. Der frühe Beginn ist mit Absicht gewählt: „Die Sonneneinstrahlung zur Mittagszeit ist einfach zu hoch – auch wollen wir mit der Überquerung durch sein, bevor der touristische Bootsverkehr auf dem Bodensee beginnt. Da kann es schonmal viel Verkehr auf dem See geben.“, so Boche.  

In den Schwimmpausen heißt es viel Flüssigkeit und Nahrung aufnehmen. Einige SchwimmerInnen gehen auf das Begleitboot, andere gehen nach einer Pause wieder zurück ins Wasser. Die SchwimmerInnen befinden sich jetzt ca. 3½  Stunden im Wasser. Patrick Boche kündigt die letzte Pause an: „Es sind jetzt nur noch 1,5km!“. Die Motivation der Gruppe steigt – das schaffen wir jetzt auch noch! Nach 4 Stunden 6 Minuten und 11.447m erreicht die Gruppe das Strandbad in Romanshorn. Zuschauer und Badegäste strömen herbei und fragen ungläubig „Seid ihr da wirklich rübergeschommen???“ Eine ältere Dame ist so beeindruckt, dass sie der Gruppe eine Runde Süßigkeiten spendiert.

Organisator Patrick Boche zeigt sich sehr zufrieden: „Es freut mich sehr, dass wir die Jugendlichen für diesen schönen Sport in der Natur begeistgern können. Ich bin beeindruckt vom Durchhaltevermögen und Teamgeist der Gruppe. Heute waren es ideale Bedingungen.“

 

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